Was macht KINDERYOGA so besonders?

"Ich bin Claudia Rühle und ich fühle mich jedes Mal so richtig gut wenn ich mit Kindern zusammen Yoga mache.

Die Kinder freuen sich wenn ich zum Kinderyogaunterricht zu ihnen komme, bauen mit mir die Kreismitte auf und haben viele Ideen zum Stundenthema und den Yogapositionen. Sie zeigen auch die neuen Bewegungen gerne zu Hause.

Kinderyoga ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Es harmonisiert die Körper und die Gemüter der Kinder. Der Wechsel vom angeleiteten bewussten Auspowern und ruhigen Bewegungen gleicht aus. Was gibt es besseres als entspannt und offen durch den Tag zu gehen? Das ist das beste Gefühl überhaupt.

Yoga macht eine Pause für Körper und Geist möglich. Es schenkt den Kindern und den anleitenden Erwachsenen einen neuen Raum der Begegnung, des Sich-Selbst-Bewusstseins und der Erfahrung eines Sich-Wohl-Fühlens nach körperlicher Bewegung. Dieser Raum des Zusammenkommens ist besonders: Es ist ein Raum ohne Leistungsdruck und Wettkampf, wo jeder mitmachen kann, wo fühlen groß geschrieben wird und die Seele in den Körper Einzug hält. 

Kinderyoga fördert ein natürliches und friedliches Miteinander. Denn seinen Körper in alle Grundrichtungen zu bewegen und zu entspannen, ist genauso natürlich wie das laufen, springen und spielen.

Ich frage die Kinder oft: „WO FÜHLST DU DAS YOGA?“ „ WIE FÜHLST DU DICH NACH DEM YOGA?“ Die Kinder können sich im Yoga selbst erfahren, einen Bezug zu ihrem Körper entwickeln und die neue positive Erfahrung verankern. Es ist das WICHTIGSTE, DEM KÖRPERFÜHLEN RAUM ZU GEBEN. Daher ist eine Sensibilisierung für das Thema Stressprävention und Entspannung im Kindesalter ein bedeutender Baustein für das weitere Leben.

Im Yoga üben die Kinder spielerisch eine gesunde Körperhaltung – Ein sehr wichtiges Gegenstück zu unserer täglichen sitzenden Tätigkeit, wo wir das Sitzen regelrecht „trainieren“. Ich möchte dazu anregen, dass zu Hause mit den Kindern ein neuer Freizeitraum entsteht, der neben den sitzenden Tätigkeiten wie basteln, essen, spielen, die Bewegung alltäglich macht.

Jeder kann Kinderyoga machen oder lernen. Erwachsene brauchen kein ausgebildeter Yogalehrer dafür sein. Die Grundbewegungsmuster sind einfach und beliebig zu kombinieren. Kinder halten die Positionen nur so lange, sie können. Die positiven Wirkungen treten bei Kindern schneller ein, da ihr Körper und Kreislauf schneller „schaltet“ als es bei Erwachsenen der Fall ist. Erklärungen über „korrekte Ausrichtung“, Wirkungen oder Philosophisches sind bei Kindern fehl am Platz. Das Yoga entspringt ihrer Lebenswelt und Fantasie, so dass sie sofort eintauchen und mitmachen können.

Das Mitmachen der Anleitungsperson ist wichtig und magisch: Der anleitende Erwachsene macht vor – und das macht richtig Spaß. Ich habe schon einige Erzieher und Eltern erlebt, die endlich einen Raum haben, spielerisch aus sich herausgehen können, sich auf dem Boden rollen, zu brüllen wie der Löwe, die Yoga-Tiere nachmachen, in den körperlichen Ausdruck gehen. Daher fühlt man sich als Erwachsener nach dem Kinderyoga bewegt, erfrischt und entspannt. " 

Interview mit Claudia zum Thema Kinderyoga in der KITA und im Kindergarten im Blog von www.kinderzeit.de:  https://www.kinderzeit.de/news-detail-praxis/yoga-mit-kindern-interview-mit-claudia-ruehle.html